Erfahrungsbericht
Prolog
Liebe Freunde und Bekannte,
Werte interessierte Besucher und
Gäste,
ich
frage mich, wie ich diesen Bericht kurz
einleiten
könnte...
Es war die schlimmste Zeit und die schrecklichste Erfahrung meines
bisherigen Lebens. Ich , beinahe 48 und näher an der Rente
als an der Jugend ,
hatte mir bisher noch keine Gedanken über Tod,
Betreuungsverfügung oder Organspenden gemacht; geschweige
denn die gesamten Gesetze und Verfahrensweisen hinterfragt...
Dies hat sich in den letzten Tagen durch den
schrecklichen Unfall
meines Sohnes und den daraus resultierenden Begleitumständen
grundlegend
geändert. Die Resonanz eines jeden Lesers sollte darin
bestehen, eventuell getroffene Entscheidungen zu überdenken
und sich
umfassend über die Tatsachen zu informieren, die uns allen
größtenteils verschwiegen werden. Ein
Versäumnis in
dieser Richtung ist irgendwann vielleicht unumkehrbar und bringt
für Betroffene und Beteiligte ein viel grösseres
Maß an Leid als die so schon tragischen
Schicksalsschläge, die wir gelegentlich ertragen
müssen ...
Die
Rechte eines Vaters /
Ansicht eines unkonformen Andersdenkers
Ich
werde unter aller momentaner Belastung versuchen, in diesem Bericht
mein objektives Erleben der
letzten Tage sowie die inneren Gefühle und meine Meinung dazu
darzustellen und versichere, daß diese Worte der Wahrheit
entsprechen. Ich möchte mit meinen Worten keine der
beteiligten
Personen angreifen, beschuldigen oder verurteilen.
Mein
Name ist Uwe Müller, ich bin seit 1989 geschieden und wohne in
Heidenau; meine
frühere Frau, jetzt Frau
H., und unsere gemeinsamen Kinder wohnen seit vielen Jahren im Raum
Braunschweig. Am Sonntag, den
20.02.2011, erhielt ich gegen Mittag einen Anruf meiner Mutter. Meinem
24järigem Sohn
Robby, welcher im 3xx km entfernten Ort H. lebt, ist ein
schrecklicher Unfall zugestossen; ein Brand mit
anschließender
Einlieferung in die Klinik.
Bei sofortigen Recherchen
fand ich auf einem Internet-Nachrichtenportal folgende
Meldung :
Feuerwehr
rettet jungen Mann aus
brennender Wohnung
Ein 25-jähriger Mann ist von
Einsatzkräften der
Berufsfeuerwehr gestern Morgen aus einem brennenden Haus in
H. gerettet worden. Er hatte leblos im Badezimmer
gelegen.
U 5.10 Uhr der Notruf in der Integrierten
Regionalleitstelle
eingelaufen: In der Straße .... in
H.
brennt es im Obergeschoss einer Doppelhaushälfte. Der Bewohner
soll sich noch in der Wohnung befinden.
An der Einsatzstelle wurde sofort ein Trupp der
Ortsfeuerwehr
H. und ein weiterer Trupp vom Löschzug der
Berufsfeuerwehr in das intensiv brennende Obergeschoss geschickt.
Nach sieben Minuten intensiver Suche im verrauchten Obergeschoss
wurde der ca. 25-jährige Bewohner im Badezimmer leblos
aufgefunden und ins Freie gebracht. Im Rettungswagen konnte der junge
Mann wiederbelebt werden. Er wurde mit Notarztbegleitung in das
Krankenhaus .... transportiert.
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/10195179/artid/13744403
Anmerkung : Der Bericht
stand definitiv am 20.02.2011
mittags im Internet, die Bezeichnung „gestern
Morgen“ ist ein
redaktioneller Fehler.
Im Nachhinein erfuhr ich,
daß die Mutter von Robby
und meine Tochter ihn dort besuchen konnten. Einige Zeit
später
fand ich im Netz den Polizeibericht der
Polizei Braunschweig:
20.02.2011
| 11:00 Uhr
Wohnungsbrand
mit lebensgefährlich
verletzter Person
Am frühen Morgen des
20.02.2011 kam es
aus noch ungeklärter Ursache zum Brand einer
Dachgeschoss-Wohnung in einer Doppelhaus-Hälfte in
H.,
wobei die Wohnung und der Dachstuhl aus- bzw. abbrannten. In der
Wohnung wurde der 24jährige Bewohner schwerstverletzt
aufgefunden, zunächst dem städtischen Klinikum,
anschließend per Hubschrauber einer Spezialklinik in H.
zugeführt; es besteht akute Lebensgefahr.
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11554/1769125/polizei_braunschweig
Nach
Auffinden dieses
Berichtes telefonierte ich die Kliniken in H. durch, bis ich bei
einer Einlieferung eines Patienten unter dem Namen „Robert
Müller“
fündig wurde. Da das Geburtsdatum
übereinstimmte, berichtigte ich mündlich seinen
wahren
Geburtsnamen Robby Müller und ließ mich mit dem
zuständigen Arzt auf der Intensivstation verbinden.
Die Verlegung nach Halle
basierte nach Aussage der Ärzteschaft auf den besseren
Behandlungsmöglichkeiten und auf generelles Vorhandensein
eines
Überdrucktankes, wovon laut Aussage nur zwei im Bundesgebiet
vorhanden sein sollen.
Laut mehrerer Internetseiten , z.B. http://www.illerhecht.de/ratgeber/druckkammer_d1.php befinden sich 24
Tanks
mit 24-Std.-Bereitschaft im Bundesgebiet; vier davon in
Niedersachsen, einer auch im Druckkammerzentrum Hannover. Auch in
Braunschweig befindet sich ein Druckkammertank, allerdings ohne
24h-Bereitschaft. Meiner Meinung nach wäre ein
kürzerer
Weg die bessere Wahl gewesen, wobei ich die Frage der
Verfügbarkeit
nicht vollständig klären konnte. Zum richtigen
zeitlichen
Verlauf möchte ich hier noch die spätere Erkenntnis
einfügen: Ärzte sind verpflichtet, potenzielle
Organspender
sofort zu melden; auch ohne Wissen und Zustimmung der
Angehörigen.
Worauf sich dann die folgende (Be-) Handlung ausrichtet, bleibt unter
ärztlicher Schweigepflicht...
Der sehr freundlich und
offen scheinende Arzt – der Name ist mir in diesem Moment
nicht im
Gedächtnis geblieben – klärte mich
über Robbys
Zustand auf. Es lag eine CO-Vergiftung vor ; mein Sohn wird auf
vorerst unbestimmte Zeit in einem Überdrucktank entgiftet; es
könne noch nichts über weitere Chancen oder Folgen
gesagt
werden; er machte mich aber schon vorsichtig mit Begriffen wie
„Behinderung“ und „Tod“
vertraut. Von einem Besuch in diesem
Zustand riet er mir ab. Der Anruf erfolgte nachweisbar um 15.35 Uhr ;
zu dieser Zeit hielten sich schon Besucher für Robby auf der
Station auf. Ich erhielt die Durchwahl und könne
jederzeit das Befinden und die Umstände meines Sohnes
erfragen.
Gleichzeitig wurde mir zugesichert, mich über die von mir
angegebenen Telefonnummern zu benachrichtigen, wenn sich irgendetwas
abzeichnen sollte. Im Nachhinein muss ich sagen, daß die
Klinik
in
keinem Augenblick mit mir in Kontakt getreten ist, und ich es auch
bereue, nicht sofort losgefahren zu sein.
Am
Abend erreichte ich
telefonisch die Mutter von Robby. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich,
daß auch Sie nach eigenen Worten nicht über den
genauen
Aufenthalt unseres Sohnes informiert wurde.Natürlich stand
sie unter dem Druck der schockierenden Ereignisse und wurde zudem
seelsorgerisch betreut. Ich informierte sie über den Kontakt
zum Klinikum H. und gab ihr auch die Telefonnummer. Nach einer
schlaflosen
Nacht - und das erste Mal in meinem Leben zu höheren Instanzen
betend - rief ich am Vormittag im Klinikum H. an. Eine
unfreundliche Mitarbeiterin dort sagte mir, die Angehörigen
sollten sich doch etwas koordinieren in ihren Nachfragen... Ich
erklärte ihr trotzdem noch, daß die Elternteile
mehrere
hundert km auseinander wohnen. Zumindest konnte ich
daraus folgern, daß Robbys Mutter dort angerufen hat... Sie
sagte
mir
daraufhin, daß sie mit ihrer Familie heute ( Montag ) zu
Robby
fährt und ich dieses am Dienstag tun sollte. Laut Aussage
des Klinikums besteht Besuchsrecht auf der ITS nur von 16-18 Uhr und
nur für zwei Personen. Im Nachhinein stellte ich aber fest,
daß diese offizielle Regelung großzügig
gehandhabt
wird
und daß sogar unberechtigte Personen und
Nichtangehörige zu
Robby gelassen wurden. Am späten Montag
Nachmittag bekam ich von meiner Tochter – welche ich hier
aufgrund
ihres Zustandes und ihrer Verletzlichkeit in dieser Trauerphase
soweit wie möglich außen vor lassen möchte
– die
Nachricht, daß Robby tot sei. Diese Aussage
begründete sich
natürlich nur auf der Auskunft der Ärzte. Ich
übermittelte
diese Nachricht an meine Eltern etwas differenzierter, indem ich
ausdrückte, daß es sehr schlecht um Robby stehen
würde. Natürlich begründete sich diese meine
Ansicht
auch
auf ein Nichtwahrhabenwollen; andererseits auch auf den Erkenntnissen
und
Erfahrungen, die ich bisher durch persönliches Umfeld und
Internet-Recherchen über unser allmächtiges
Gesundheitssystem erlangt habe. Da ich mich mit
angezerrten Nerven, unausgeruht und mit weichen Knien nicht sehr
fahrtauglich fühlte, konnte die Mitfahrt mit meinen einstigen
Schwiegereltern für den Dienstag arrangiert werden .
So
fuhren wir am
Dienstag Mittag nach H.; fanden das Klinikum nicht sofort und
trafen am Objekt gegen 15.30 Uhr ein. Die Zeit
von 15-16 Uhr war wohl noch für neurologische Spezialisten
reserviert – im Nachhinein weiß man dann, es war
die
abschließende und rechtlich ausreichende
bestätigende
Untersuchung...
Ich traf Robbys
Mutter und meine Tochter, welche weit eher in der Klinik
eingetroffen waren, völlig erschüttert vor dem
Eingang der Klinik an und wurde hier zum ersten Mal direkt mit
der Tatsache
„hirntot“ und nicht „tot“
konfrontiert. Desweiteren - ein paar
Minuten später - sagte mir Robbys Mutter, daß sie
schon
einer
Organspende zugesagt habe und ich nichts dagegen mehr unternehmen
könne. Sie sagte auch „Ich weiß,
daß es
Dir nicht
gefällt“... Den genauen Wortlaut kann ich
vielleicht so nicht
wiedergeben; ich schwöre aber alle notwendigen Eide auf den
dargestellten Sinn. Im Gespräch mit ihr
und meiner Tochter wurde mir erklärt, daß sich
irgendwann
die
ganze Familie über dieses Thema unterhalten und sich jeder
für
eine Organspende ausgesprochen hatte. Ich hatte in diesem Moment auch
keinen direkten Anlass,
daran zu zweifeln, da meine Tochte die Aussage bestätigte.
Schlechthin jedoch will ich bezweifeln, daß sich ein
24jähriger
junger Mann, der gerade erst im Leben angekommen schien, in diesem
Ausmass darüber Gedanken gemacht hat ... und ob er auch den
gängigen Tatsachen entsprechend gefragt wurde, ob
er zum
Spender werden möchte, wenn er nicht tot sei, sondern nur
für
hirntot erklärt würde und etwa drei Prozent seines
Körpers
momentan nicht funktionieren ...
Wie sich jeder in Kenntnis
setzen kann, ist die Hirntod-Theorie, mehr ist es leider nicht, nicht
vollständig beweisbar und in Wissenschaft,
Ärzteschaft
und Religion heftigst umstritten. Neueste Artikel in
Fachzeitschriften sowie Beiträge auf
nationalen und
internationalen Ärztekongressen stellen diese Thesen schon
sehr
lange infrage, die leider heute noch geschult, gelehrt und per
Gesetz verteidigt werden. Der Hirntod kann nicht 100prozentig
festgestellt werden und ist auch keinesfalls gleichzusetzen mit dem
wirklichen Ableben eines Organismus . Die Methodik der
Beweisführung wird in vielen Ländern unterschiedlich
gehandhabt ; es gibt kein schlüssiges und sicheres Verfahren .
Die Tragweite
der
Ereignisse und Entscheidungen konnte ich zu diesem Zeitpunkt einfach
nicht erkennen und verarbeiten – ich wollte mir einfach mein
EIGENES Bild machen und so schnell wie möglich zu meinem Sohn.
Wir
gingen auf die Station
und verbrachten geraume Zeit im Warteraum, in dem wir uns in
grüne
Wegwerfkittel hüllen mussten. Der zuständige
Oberarzt holte uns ab und bat uns in einen grösseren
Besprechungsraum, in dem wir Platz nahmen. Der durchaus
symphatische und sicherlich auch psychologisch wie rethorisch
geschulte OA Dr. X erklärte uns den derzeitigen Stand aus
für
mich rein gesetzeskonformer Sicht: Am Dienstag, den 22.02.2011 um
12.40 Uhr wurde mein Sohn Robby für hirntot erklärt
und
damit laut geltendem Gesetz für 100 Prozent tot befunden. Ich
erlaubte mir- in
diesem Augenblick noch relativ unwissend – trotzdem ein
genaueres
Nachfragen betreffs der Feststellung der Fakten, unter anderem zur
Hirnstrommessung. Der Oberarzt erklärte
mir, daß die Schreibstreifen der Neurologen betreffs der
Hirnströme eine Linie zeigten und
diese noch zu beschaffen wären, ich aber eh nichts damit
anfangen könne. Er wusste natürlich nicht,
daß ich
auf
völlig anderem Arbeitsgebiet auch mit Datenschreibern,
mikroVolt
und -Ampere umgehe .Was ich aber erfahren wollte war, daß die
Hirnströme nur an der Kopfoberfläche eines
geschwollenen Gehirns gemessen werden. Dies bietet nach
wissenschaftlichen Feststellungen und auch meiner Meinung nach keinen
definitiven Aufschluss über eventuelle innere
Vorgänge im Stammhirn und anderen Regionen. Daraufhin wurde
ich
auch
von Robbys Mutter bedrängt mit der Frage, ob ich denn nun
klüger sein wolle als die Ärzte ... ich hatte wohl
nicht
die Kraft und noch nicht das Wissen, um eine weitere Diskussion
aufrechtzuerhalten. Leider.
Wir
konnten jetzt, meinem Gefühl nach vielleicht für 60
–
70
Minuten, zu Robby an das Krankenbett. Er lag wie schlafend
dort,
die Beatmung wurde von Maschinen aufrechterhalten ; das Herz
schlug ... Ohne
äußere Verletzungen ließ dieses Bild
sicherlich bei
allen Beteiligten noch einmal innerlich an den festgestellten
angeblichen Tatsachen zweifeln.
Ein kleiner unbedeutender
Fakt
störte das Bild einer sauberen und klinisch reinen
Intensivstation – Robbys Haare rochen noch sehr stark nach
dem
Brand; selbst meine Hände nach Stunden noch...
Wir konnten ihn
berühren, streicheln, mit ihm reden... Für mich war
Robby
keinesfalls tot oder schon sehr weit weg. Ich muss dazu bemerken,
daß
ich mich schon sehr viele Jahre über Energiefelder,
Schwingungen
und feinstoffliche Gegebenheiten in wissenschaftlicher
wie auch esoterischer Sicht informiert und belesen habe. Für
mein alleiniges körperliches und seelisches Empfinden hat
Robby
noch gelebt und uns verstanden. Als intuitiver Mensch kann mir
NIEMAND die Beachtung eines
„Bauchgefühles“ ausserhalb jeder
harten medizinischen, sich inzwischen auch gelegentlich als falsch
herausgestellten
Nüchternheit ausreden...
Zwischendurch wurde die
Mutter von Robby aus dem Raum gebeten für ein
Gespräch;
vermutlich mit einer Vertreterin der schnell und gut funktionierenden
Industrie des Organtransplantationswesens. Ich habe das nur
unterbewusst und im Nachhinein zur Kenntnis genommen.
Festhalten
muss ich noch
einmal absolut konkret und unter Eid:
Ich wurde als Robbys Vater
zu keinem Zeitpunkt von irgendjemandem, einem Arzt oder der
Kindesmutter, zu dieser Entscheidung befragt und wurde zu keinem
Zeitpunkt an irgendwelchen Gesprächen oder Entscheidungen
beteiligt !!! Wäre ich in diesem Augenblick über alle
Umstände so gut informiert gewesen wie einige Stunden
später, hätte ich wohl sofort einen Anwalt angerufen,
oder mich mit
Handschellen an Robby gefesselt. Auf eine konkret an mich gerichtete
Frage hätte ich mir mindestens einen Tag Bedenkzeit
ausgebeten. Ich war der festen
Überzeugung, nun jeden Tag solange es geht bei ihm sein zu
müssen. Uns allen wurde gesagt, daß sich die
Untersuchungen über 2-3 Tage hinziehen
würden; in der Nacht erfolgten Untersuchungen an Blut- und
Gewebeproben. Der
gängigen Praxis zufolge - und in Bezug auf den weiteren
Verlauf - war
all dies zu diesem Zeitpunkt schon lange geschehen. Ich fragte die
anwesende
Krankenschwester, ob ich am nächsten Tag vormittags zu ihm
könnte; es wurde mir unter Bezeugung meiner Tochter
zugesichert, am Mi vormittag Robby dort auf der ITS besuchen zu
können.
Meine Naivität scheint mir im Nachhinein grenzenlos ; darf man
denn nicht einmal solchen Aussagen Glauben schenken ???
Ich
fuhr mit Familie C.
zurück nach Heidenau; besuchte noch kurz meine Eltern, welche
ebenso entsetzt von dieser von Robbys Mutter getroffenen Entscheidung
waren. Telefongespräche wurden in sehr hohem emotionalem
Status
geführt, brachten aber keine Veränderung
der Sitouation. Zuhause
angekommen setzte ich mich sofort an den Rechner, um über mir
vorgespiegelte Tatsachen mehr Wissen einzuholen. Zuerst traf mich recht
heftig die schockierende Gesetzgebung in Deutschland –
für das
Inkrafttreten der Maschinerie „Organentnahme“
reicht EIN mündlich
ausgesprochenes Ja EINES Elternteiles und ist unwiderruflich, solange
eine Einspruchsfrist nicht schriftlich festgehalten wird!!!
Welche katastrophale Rechtssprechung, allein nützlich zum
Überrollen der unter Schock stehenden Betroffenen!!!
Für
mich in diesem Augenblick unfassbar, aber ein Fakt, der nur sehr
wenigen Mitbürgern bekannt sein dürfte. Sicherlich
ist auch
irgendwo die Rede von einer „moralischen
Bedenkzeit“ - das ist
für niemanden vorgeschrieben oder verbindlich...
Weiterhin holte ich mir
alle verfügbaren Informationen über die
Hirntod-Theorie, vorhandene Widersprüchlichkeiten, neueste
Erkenntnisse, Erfahrungsberichte und natürlich die Fakten der
eigens
dafür
eingerichteten Seiten. Durch private Kontakte wurde ich auch schon weit
vorher mit den durchaus vorhandenen Fehldiagnosen und
Widersprüchlichkeiten konfrontiert .Die Auseinandersetzung mit
den
konkreten
Fällen und Fakten ließ nur einen Schluss zu: die
derzeitigen
Gesetze und verbreiteten Lehrmeinungen wurden meiner Meinung nach nur
zugunsten der Gewinnung von Organen konstitutioniert. Man sollte
dazu noch
wissen, daß durch Organtransplantation und
Folgemedikamentation
vom
Pharmawesen riesige Summen umgesetzt werden.
Nach
gefühlten
dreißig Minuten Schlaf suchte ich am Mittwoch Morgen
telefonisch den Rat eines befreundeten Rechtsanwaltes. Er legte mir
nahe, sofort in das Justizzentrum Halle zu fahren und dort eine
einstweilige Verfügung einzuholen. Mich begleitete heute
meine
Schwester; wir fuhren zuerst in die Klinik, um dort meinen
Einspruch hervorzubringen und eventuell erforderliche Rechtsmittel
anzudrohen. Auch meine Tochter war wieder unterwegs in Richtung
Halle. Der zuständige
Oberarzt kam nach ein paar Minuten zu uns in den Warteraum; ich
verkündete meinen Einspruch gegen die Organentnahme und konnte
erst jetzt ausdrücklich aufgrund der für mich neu
wahrgenommenen
Sachlage
der Informationen die Diagnose anzweifeln.
Nach Darstellung meiner
Ansicht begegnete er uns mit den Worten:
„Da haben wir jetzt ein Problem...“Innerhalb
weniger Minuten
stieg
ganz langsam die Gewissheit in mir herauf, was dies bedeutete...
Ich musste den Raum verlassen, erstmal an die Luft. Irgendwann bin
ich wieder nach oben gegangen; wir diskutierten noch einen
für
mich unklaren langen Zeitraum mit den zwei verantwortlichen
Oberärzten über gesetzliche, moralische
und
ethische Werte mit der letztendlichen traurigen Feststellung
meinerseits, daß alles sicherlich rechtskonform –
auch nach
meinem
Überblick mit der vier Wochen später erfolgten
Einsicht in die Patientenakten –
verlaufen war; jedoch für die betroffenen Beteiligten auf sehr
fragwürdigem
ethisch-moralischem Niveau. Herr OA Dr X... hat sich mehrfach, auch bei
der späteren begleiteten Einsichtnahme in Robbys Akte, bei mir
entschuldigt
für
diese rasanten und für die Betroffenen - zumindest
für mich -
nicht nachvollziehbaren Aktionen .
Zu
diesem Zeitpunkt lag
Robby schon überführungsvorbereitet im Keller...
Warum
lässt man einem
jungen, bis dahin gesunden Menschen nicht einmal die Chance auf eine
oder zwei Wochen Regeneration? Selbst der Rückgang einer
Hirnschwellung dauert in der Regel 1-2 Wochen.Warum hinterfragt man
nicht ein weiteres Mal alles? Warum lässt man dann diese
Menschen nicht begleitet und von allein gehen? Warum muss man sich
wie Geier über Nacht auf einen noch lebenden Menschen
stürzen? Dieses "noch lebend" steht für mich
persönlich ausser jeder
Frage ; der Organismus ist ein sehr komplexes Werk , den Sinn des
Lebens und der Seele hat wohl auch ein Herr Oberarzt noch nicht
durchschaut ...
Sicherlich müssten Neurologen auch das enterische Nervensystem
(ENS) kennen ; es ist anatomisch als auch in seinen Funktionen
unabhängig von Gehirn und Rückenmark. Das
umgangssprachliche
"Bauchgehirn" besitzt rund 100 Millionen Nervenzellen ; es sind alle
Gruppen von Neurotransmittern vorhanden , die auch im Gehirn zu finden
sind . Zelltypen , Wirkstoffe und Rezeptoren sind exakt gleich . Einige
Forscher sind der Meinung , dass das "Bauchgehirn" eine Kopie den
Gehirns ist , welches gewissermassen auch autark arbeitet . Nun bin ich
nicht so naiv , dass ich an ein selbstbestimmtes Leben ohne intaktes
Gehirn
glaube - es geht mir mehr um die Empfindungen eines noch lebenden
Menschen ! Zum Zweck der Organgewinnung werden diese Fakten vom
"Gesundheitswesen" wohl absichtlich ignoriert ... Meiner
Meinung
nach hat Robby von dieser
menschenverachtenden Maschinerie keine Chance mehr bekommen ; auch
nicht die Möglichkeit , in Frieden zu gehen...
Ich habe noch
einen
Eintrag in die Patientenakte gefordert und diesen auch mit folgendem
Wortlaut als Ausdruck der elektronisch geführten Akte erhalten
(
Zitat ):
„Auf expliziten Wunsch
des Patientenvaters, Herrn Uwe Müller, wird hiermit als
Aktennotiz festgehalten, daß der Vater des Patienten die
Diagnose
Hirntod anzweifelt und sich jetzt gegen eine Organentnahme bei seinem
Sohn ausspricht.“
Unterschrieben
: Uwe
Müller
OA
Dr. med.. .. .. OA
Dr. med.. .. ..
Zur
Bemerkung sei nochmals
angefügt und beeidet, daß ich mich in keiner Sekunde
FÜR
eine Organentnahme ausgesprochen habe! Ich wurde hier wissentlich
übergangen; nach meiner Meinung und für mein
persönliches
Rechtsempfinden stellt dies eine Straftat dar. Die Patientenakte wurde
bis zu diesem Zeitpunkt trotz mehrmaligem täglichen Hinweis
aller Beteiligten auf den richtigen Geburtsnamen meines Sohnes unter
dem falschem Namen „Robert Müller“
geführt – ein
fader Beigeschmack und für mich ein weiterer Beweis,
daß
hier
nicht der Patient schlechthin im Mittelpunkt steht, sondern die sich
daraus ergebenden „Vorteile“. Letztendlich
lauteten alle Befunde
und Untersuchungen auf falschen Namen .
Nach meiner Meinung wurde mein Sohn Robby per
Organentnahme am lebenden Körper am 23.02.2011 gegen 5.00 Uhr
auf widerlichste Weise getötet. Die anonymen,kaltherzigen und
egozentrischen Täter werden vom Gesetz vor Strafverfolgung
geschützt .
Meine
Tochter war
zwischenzeitlich auch eingetroffen; wir unternahmen zusammen noch
den schweren letzten Gang in die eisigen Kellergewölbe des
Klinikums. Was mir dort zur
Abschiednahme angeboten wurde, möchte ich jetzt hier nicht
beschreiben. Bitte lesen sie den
körperlichen Zustand der so ausgenutzten Patienten anderswo
nach; es gibt echt treffende Beschreibungen. Die Gewissheit kam nun in
brutalster Form über mich gerollt – hier liegt nicht
mehr dein
Sohn... Augen und Mund mit Mullbinden abgeklebt ; kaltes Grau im kalten
Keller ...
Ich hatte so sehr gehofft, ihn noch im Vortagszustand, lebendig und
warm, anzutreffen
–
der Unterschied innerhalb der wenigen Stunden ist nicht zu
beschreiben und hat mich schwerst verletzt. Ich habe ihm noch einen
CD-Player mit seiner Musik mitgebracht, weil ich wußte, er
verarbeitet das alles noch. Ich bin zutiefst erschüttert
über
das Tempo dieser Mechanismen, über die rechtliche und
praktische Ausnutzung des Unwissens über wahre Tatsachen und
über den Umgang mit komatösen und eventuell
sterbenden
Menschen!!! Ich werde diese meine Meinung auch an die
Öffentlichkeit tragen und mich dafür einsetzen , dass
mehr
Mitbürger besser informiert werden und entschieden
selbstverantwortlicher mit diesem Thema umgehen. Mein Vertrauen in
diese lebensverachtende und kalte Mechanik der Gesetze und
Vorschriften ist zutiefst erschüttert; die Verletzungen und
seelischen Schmerzen der Angehörigen sind untragbar .
Ich
versichere, meine Darstellung nach bestem Wissen und Gewissen gemacht
zu haben und kann
jeden Punkt beeiden. Ich kann nur all meine
Hoffnung dahin ausrichten, daß Robby das alles nicht mehr
gefühlt
hat; ich kann es mir niemals verzeihen, ihn allein und in
diesen Fängen zurückgelassen zu haben. Es gibt
genügend
Erkenntnisse und Beispiele , dass komatöse Patienten ohne
Möglichkeit der Äusserung noch viel mehr mitbekommen
haben ,
als je ein Schulmediziner sich vorstellen kann ...
Die
Ungewissheit wird zumindest mich zeitlebens bedrängen und
begleiten ; zu 100
% beweisen, daß er wirklich gegangen war und nichts mehr
gespürt hat kann mir leider niemand;
kein
Wissenschaftler,
kein Arzt,
kein Angehöriger
....
Epilog
Ich hoffe
daß
jeder Leser auch darüber nachdenkt, wie er in
solchen Fällen handeln oder entscheiden würde
...
Auf schockierende und unangebrachte Details habe ich
verzichtet; Interessierte können sich gern auf www.initiative-kao.de/
näher informieren, wie eine Organentnahme am lebenden
Körper vonstatten geht ; danach - so bin ich mir sicher -
wird niemand mehr seinen Verwandten oder Bekannten diese grausame
Prozedur antun wollen...
Für die Transplantationsmedizin muss also ein Mensch ein klein
wenig tot sein und auch noch ein klein wenig leben . Diesen Zustand
gibt es in der Natur nicht ; ethisch sowie organismusbezogen gesehen
gibt
es nur das Entweder / Oder .
Seit tausenden von Jahren wurden in allen Kulturkreisen die Toten und
Sterbenden verehrt und begleitet ; meist noch für Tage oder Wochen
aufgebahrt , damit sich die Energiefelder in Frieden und
vollständig lösen können . Nicht so aber im
zivilisierten christlichen Kulturkreis , in dem man sich
anmaßt ,
eine neue Definition für den Tod eines Menschen zu schaffen .
Ich erinnere an den Artikel 1 der Grundrechte im Grundgesetz
für die Bundesrepublik Deutschland :
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" - das Grundgesetz
gilt
natürlich nicht für die Transplantationsindustrie ...
Nach meiner Meinung ist es nicht möglich , einem noch lebenden
Menschen sein Herz zu rauben , ohne seine Würde zu verletzen!
Liebe Mitbürger - es gilt auf allen Ebenen des heutigen
Daseins ;
bitte übernehmt mehr Selbstverantwortung , glaubt keinen
Medien
und esst nicht alles was man euch in den Napf wirft ...es gilt zu
achten auf sich selbst , auf das Umfeld und auf die
Hintergründe
der Meinungsmacher !!! Wenn ihr alles hinterfragt und bis zum Letzten
vordringt werdet ihr feststellen - es geht heute nur noch um Geld ,
Geld , Geld ... der Mensch als solches ist heute Ersatzteilspender
und wird vermarktet . Eine Maschine kann man wohl im Detail betrachten
- ein menschliches Wesen ist um einiges komplexer ; ganz zu schweigen
vom derzeitigen Stand des Wissens um die Seele , die
Lebens- und die in uns wohnende Quantenenergie...
Wenn die Wissenschaft an Grenzen stösst , darf man nicht
irgendwelche Thesen und Vermutungen als bewiesene Tatsachen verkaufen !
DU bist das undurchschaubare komplexe Wunder ; ein
Energiekörper ,
für den es keine zutreffende und vergleichbare
Erklärung gibt
!!!
Ich bin KEIN Organspender und konsequenterweise auch KEIN
Organempfänger! Ich möchte komplett "gehen" und
nicht nur am Leben erhalten werden um mit eventuellem Bewusstsein auf
dem
Gabentisch zu landen !!!
Uwe
Müller |